Hochbegabung

Eine Hochbegabung einzuschätzen ist nicht ganz einfach. Sie ist nicht an konkreten Leistungen wie in der Musik, in der Mathematik oder beim Sport messbar.

Bei einer Hochbegabung geht es allein um kognitive Fähigkeiten.

Viele Studien definieren Hochbegabung als eine weit über dem Durchschnitt liegende intellektuelle Begabung. Deshalb gilt der Intelligenzquotient trotz häufiger Kritik als Kriterium. Der IQ macht die Begabung (potenzielle Fähigkeiten)einigermaßen vergleichbar.

Als Hochbegabt gilst Du ab einem IQ von 130. Da die Hochbegabung, ein komplexes Konstrukt ist, ist es fraglich in wie weit dieser Parameter das Konstrukt Hochbegabung ganzheitlich erfasst.

Da viele hochbegabte Menschen oftmals auch hochsensibel sind, ist bei ihnen durch Übrreizung die Stresstolranz schnell ausgeschöpft

Deshalb ist es für Menschen mit einer Hochbegabung wichtig, einen gesunden und ausgeglichenen Umgang mit Stress zu erlernen.

Unser Auftrag ist es, hochsensiblen und hochbegabten Menschen ein Leben in Balance und Authetizität zu vermitteln. Frei von Dauerstress, denn dieser kann erhebliche körperliche und psychische Folgen haben.

Mehr zum Thema Stress erfährst Du hier.

Eine Hochbegabung zeichnet sich schon in frühester Kindheit aus.

Frühes Sprechen, überspringen einer Entwicklungsphase(z.B.Krabbeln), eigenmotiviert lesen, schreiben und rechnen lernen schon vor Schulbeginn. sind Anzeichen, die auf hochbegabung hindeuten können. Meist ist die geistige Entwicklung der emotionalen, sowie physischen Entwicklung voraus. Das erfassen von Ursache-Wirkungs-Beziehungen fällt leicht. 

Vielschichtiges Denken, ein ausgeprägter Wortschatz, hohes Lerntempo und gute Konzentrationsfähigkeit sind Merkmale für eine Hochbegabung.

Des Weiteren zeigt sich häufig der Wunsch nach unabhängigem Denken, und nach kreativer Arbeit.
Eine  gute Selbstmotivation, perfektionistische Ansprüche an sich selbst und an andere, sowie Neugier, Interessenreichtum, Fantasie und vieles mehr sind typische Anzeichen einer Hochbegabung.

Hattest Du meist gute Notn, ohne das Du viel dafür tun musstest?  Doch vorsicht! (nicht jeder Hochbegabte ist ein guter Schüler und nicht jede gute Schülerin ist hochbegabt)

Langeweile oder sogar Arbeitsverweigerung bei Routineaufgaben kommen Dir bekannt vor? Du hattest oft  kein Interesse?
Stören der anderen, kritisches Hinterfragen von Autoritäten und Normen war/ist Dein Hobby? 

Deine eigene Meinung hast Du stark  vertreten! Du bist ein Individualist und hast  ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden.

Dann könnte es möglich sein, dass Du hochbegabt bist. Dies sind nur einige wenige Aspekte die auf eine Hochbegabung während der Schulzeit hindeuten.

Hochbegabung ist ein Konstrukt! Für den Durchblick nimm Kontakt auf.

Ein abgeschlossenes Hochschulstudium, eine Promotion (zählt in vielen Studien als Indiz für einen IQ über 130) undsehr gute Abschlussnoten können als Indiz für eine Hochbegabung stehen. ABER!

Es gibt auch Hochbegabte ohne Schulabschluss bzw. ohne abgeschlossene Ausbildung!

Eine schnelle Auffassungsgabe, schnelles Erkennen von Zusammenhängen, die Fähigkeit, verschiedene Perspektiven einnehmen zu können, ein hohes Lerntempo und manchmal ein sehr gutes und weit zurückreichendes Gedächtnis sind Merkmale einer Hochbegabung.

Bevorzugtes Arbeiten und Lernen aus Eigenmotivation, an selbst gewählten Aufgaben , hierbei gibt es Phasen der Versunkenheit mit Verlust des Zeitgefühls. (Flow)

Hochbegabte besitzen eine Vielzahl an, mit Leichtigkeit erworbener Fähigkeiten: z. B. Beherrschen mehrerer Fremdsprachen, oder Musikinstrumente, Ideenvielfalt, Originalität von Lösungsideen, Erfindungsreichtum und die Freude am eigenständigen Weiterentwickeln von Gedanken.

Einfachen Aufgaben fallen schwer und komplizierte eher leicht.

Vorauseilendes Denken, Ungeduld und Langeweile, Vielschichtige, manchmal widersprüchliche Persönlichkeit.
Oft grundsätzliche Selbstwirksamkeitserwartung „Ich krieg das schon hin!“ Dennoch Zweifel an sich selbst und der eigenen Intelligenz (Fokus auf das, was man nicht weiß/kann), manchmal im Wechsel mit Selbstüberschätzung und Perfektionismus.

Hochbegabte sind häufig nicht fähig zu Small Talk und neigen zu Monologen.

In der Begegnung mit ähnlich Begabten ist ein schneller Einstieg in tiefe Gespräche, meist ausgeprägter.
Ein gewisser „Charme“, der leicht und intensive Kontakte ermöglicht versprühen viele hochbegabte,  dennoch sind  immer wieder Phasen des Rückzugs notwwendig.

Häufig hängt Hochbegabung mit einer gesteigerte Sensibilität zusammen: „Sich fühlen, als wäre man vom anderen Stern”.

Aufgrund vieler Talente und Perspektiven gibt es Schwierigkeiten bei der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung.
Viel Lesen, und eine intensive Nutzung des Internets (z. B. für Recherchen), sowie ein großer Freiheitsdrang sind typisch für eine Hochbegabung.
Die Liebe zur Natur, als auch Respekt vor anderen Kulturen, ebenso die Neigung, gegensätzliche und extreme Erfahrungen machen zu wollen zeichnet hochbegabte Menschen aus.

Hoher Ehrgeiz in der Verfolgung von Zielen oder aber Frustration wegen der Unfähigkeit, sich für ein Ziel zu entscheiden, evtl. mehrere Brüche in der Bildungs- und Berufsbiografie.

Hohe Ansprüche an den Job und an Vorgesetzte, die Tendenz zur selbstständigen Tätigkeit. Häufig wird beruflicher Erfolg erlangt, das Berufsleben ist aber nicht selten von Unzufriedenheit und  Problemen gekennzeichnet.

Beispiele dafür: sind Verbesserungsvorschläge, kritische Anmerkungen und vorauseilendes Denken, diese stoßen bei Mitmenschen vielfach auf Unverständnis oder Ablehnung.

In der Selbstwahrnehmung von hochbegabten Menschen werden die eigenen Fehler stärker gewichtet als die Erfolgserlebnisse.

Oft haben Hochbegabte Abneigungen gegen Routinetätigkeiten des alltäglichen Lebens.

Mensa Deutschland verwendet die Intelligenz Struktur Analyse (ISA-L und ISA-S),

diese wurde 1998 veröffentlicht, in zweiter Auflage 2001 und dann die Spezialformen ISA-L(eicht) und ISA-S(chwer). 


Die ISA basiert auf dem Berliner Intelligenzstrukturmodell, sie hat neun Subtests, diese messen folgende  vier Fähigkeitsbereiche

  1. „verbale Intelligenz“,
  2. „numerische Intelligenz“,
  3. „figural-räumliche Intelligenz“ und
  4. „Gedächtnisleistung“.
Raymond Bernard Cattell lehnte ein ein hierachisches Modell ab. Er kristallisierte zwei Intelligenzfaktoren heraus.
  1. die fluide (oder flüssige, angeboren bzw. vererbt und kann nicht durch die Umwelt beeinflusst werden. Zu ihr gehören die geistige Kapazität, die Auffassungsgabe, das generelle Verarbeitungsniveau).
  2. die kristalline (auch kristallisierte) Intelligenz (alle Fähigkeiten, die im Laufe des Lebens erlernt bzw. durch die Umwelt bestimmt werden. Dabei ist die kristalline von der fluiden Intelligenz abhängig. Sie umfasst sowohl explizites Wissen (semantisches und episodisches, wie z. B. Faktenwissen), als auch implizit Gelerntes (bestimmte Verhaltensweisen, Fahrradfahren, Rechnen etc.).
Intelligenz bezieht sich auf die Fähigkeit, dieses erworbene Wissen anzuwenden.

Underachiever, sind die Menschen, die in ihren Leistungen unter ihren Möglichkeiten bleiben (Minderleister).

Das Gegenteil davon sind die Überleister, sogenannte Overachiever. Der Begriff Underachiever kommt von engl. to achieve, zu Deutsch: „etwas zustande bringen“, „ein Ziel erreichen“.

Die Theorie der multiplen Intelligenzen ist eine Theorie, die Howard Gardner in den 1980er Jahren entwickelt hat.

Er versteht unter Intelligenz: „Eine Vielzahl von Fähigkeiten, die nötig sind, um echte Probleme zu lösen oder Schwierigkeiten in einem bestimmten kulturellen Umfeld zu überwinden.

Er unterscheidet acht Formen von Intelligenz:

  1. Sprachlich-linguistische Intelligenz
  2. Sensibilität für die gesprochene und die geschriebene Sprache
  3. die Fähigkeit, Sprachen zu lernen, und Sprache zu bestimmten Zwecken zu gebrauchen.
  4. Logisch-mathematische Intelligenz Probleme logisch zu analysieren, mathematische Operationen durchzuführen und wissenschaftliche Fragen zu untersuchen.
  5. Musikalisch-rhythmische Intelligenz Begabung zum Musizieren, zum Komponieren und Sinn für die musikalischen Prinzipien.
  6. Bildlich-räumliche Intelligenz theoretische und praktische Sinn, für die Strukturen großer Räume, aber auch für das Erfassen der enger begrenzten Raumfelder.
  7. Körperlich-kinästhetische Intelligenz Körper und einzelne Körperteile (wie Hand oder Mund) zur Problemlösung oder zur Gestaltung von Produkten einzusetzen.
  8. Naturalistische Intelligenz Fähigkeit zu beobachten, zu unterscheiden, zu erkennen, sowie eine Sensibilität für Naturphänomene zu entwickeln.
Interpersonale Intelligenz (auch Soziale Intelligenz nach David Wechsler):

Unausgesprochene Motive, Gefühle und Absichten anderer Menschen nachempfindend zu verstehen (vergleichbar mit Empathie) und deren Stimmungen und Emotionen zu beeinflussen.

Intrapersonelle Intelligenz:

Eigenen Gefühle, Stimmungen, Schwächen, Antriebe und Motive zu verstehen und zu beeinflussen. Diese Personen haben nach Gardner ein zutreffendes mentales Modell ihrer Persönlichkeit, das ihnen hilft, in verschiedenen Situationen die eigenen Verhaltensweisen zu reflektieren.

Neben  diesen acht Formen der Intelligenz, zieht Gardner noch eine weitere neunte in Betracht:

Die existenzielle Intelligenz oder spirituelle Intelligenz, bei der es um essenzielle Existenzfragen geht.